Beste behin, ongi etorria Euskal Herria! Hello again im Baskenland mit ERASMUS+
- Frau Bertram
- 3. Nov. 2024
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Wie schon so oft in den letzten Schuljahren begaben sich Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen des Eichendorff-Gymnasiums im Oktober mit ihren Begleitlehrkräften auf die Reise nach Vitoria-Gasteiz zum Colegio Sagrado Corazón, mit dem schon über sehr viele Jahre eine innige Verbindung besteht.
Doch etwas war dieses Mal anders und auch um einiges anstrengender. Mit Frau Jäger und Frau Schäfer ging es nicht mit dem Flugzeug in den Norden der Iberischen Halbinsel, sondern um acht Uhr in der Frühe von Karlsruhe per TGV über Paris nach Hendaye in den westlichen Pyrenäen. Von dort aus musste man anschließend den „Euskotren“, die baskische Bahn, bis San Sebastián nehmen und danach noch eine Stunde auf der Busfahrt bis zum endgültigen Ziel Vitoria-Gasteiz ausharren. Die Reisegruppe hielt diese Strapazen tapfer durch und die Jugendlichen wurden am Sonntagabend pünktlich um 19.30 Uhr am Busbahnhof außerhalb der Stadt von ihren Gasteltern und -schülern sehr herzlich mit den üblichen „besitos“ rechts und links auf die Wangen empfangen. Dann ging es erst einmal in die Gastfamilien. Schlaf war dringend nötig, sollte doch am kommenden Tag gleich die Erasmus+-Woche starten.
Diese war spannend und aufregend. Gleichzeitig mit den deutschen Gästen waren französische und portugiesische Schüler mit ihren Lehrkräften vor Ort, die ebenfalls am Erasmus+-Programm teilnahmen. Die zahlreichen Unternehmungen fanden in der internationalen Gemeinschaft statt, wobei es lebhaft zuging.
Die Aktivitäten waren vielseitig und abwechslungsreich. Nach einem ersten Kennenlernen, der jeweiligen Vorstellung der Schulen und einem gemeinsamen kulinarischen Snack der drei Kulturen am Mittag, bei dem vor allem die zahlreichen portugiesischen Leckereien und die baskischen Pintxos (Tapas) beeindruckten, gab es einen sehr herzlichen Empfang im Rathaus inklusive historischem Vortrag für alle ausländischen Schüler.
Die nächsten beiden Tage standen Naturerlebnisse und -erforschung sowie wissenschaftliche Erkenntnisse in den MINT-Fächern sowie in der Raumfahrt auf dem Programm. Im Gorbeia Naturpark wurde in die baskische Botanik und Faunistik eingeweiht. Im wissenschaftlichen Museum „KutxaEspacio de la Ciencia“ in der Nähe von San Sebastián, einem beeindruckenden Mitmachmuseum, konnten die Schüler sich mit verschiedenen Naturwissenschaften beschäftigen und an über 160 Modulen alleine, mit ihrem Partner oder in Gruppen Experimente durchführen, wobei sie sehr viel Freude hatten und sich alle Nationen spielerisch näher kamen. Anschließend gab es eine 3D-Reise durchs Universum im Planetarium mit seinen über 140 Sitzplätzen. Die Krönung des Tages war der Besuch im mondänen San Sebastián, das sich an die berühmte Bucht „La Concha“ (Die Muschel) schmiegt und wegen seiner Schönheit zu allen Jahreszeiten viele Besucher anzieht. Die beiden letzten Tage gab es Präsentationen der einzelnen Schulen zu bekannten Naturschutzgebieten der jeweiligen Länder bzw. Regionen. Hierbei gab es viele Gemeinsamkeiten im Umgang mit ökologischen Fragen und Problemen zu entdecken.
Mit einem kooperativen Kunstprojekt, bei dem die Jugendlichen in multikultureller Gruppenarbeit ein kreatives Poster mit den Ergebnissen der Woche gestalteten, und einer sich anschließenden Evaluation endete die Erasmus+-Woche für die strahlenden, aber auch erschöpften Schüler.
Bevor es wieder zurück nach Deutschland ging, hatten sie noch einen freien Tag in den spanischen Familien, die sich sehr viel Mühe gaben, den Gästen noch weitere schöne Orte im Baskenland zu zeigen. Einige besuchten das Guggenheim-Museum in Bilbao, andere verbrachten den Tag im mittelalterlichen Städtchen Laguardia in der Region Rioja-Alavesa.
Der Rückbesuch der spanischen Schüler mit ihren Lehrern wird im Frühjahr 2025 stattfinden.
Was hier noch besonders hervorgehoben werden muss: Dieser Schüleraustausch wird großzügig über das europäische Erasmus+-Programm gefördert. Das heißt, es entstehen den Familien nur sehr geringe Kosten. Auch die anstrengende Reise per Bus, Bahn und TGV von Karlsruhe nach Vitoria lohnt sich am Ende, denn hierfür gibt es von Erasmus – aus Gründen der Nachhaltigkeit – mehr Fördergelder als für Reisen mit dem Flugzeug.
Das Angebot gilt jedes Schuljahr für interessierte und engagierte Zehntklässler. Angeworben werden die Schüler bereits gegen Ende der 9. Klasse, also noch in diesem Schuljahr.
Wir freuen uns schon auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt „Kaixo Euskal Herria”/”Hallo Baskenland”. Bis dahin sagen wir “Agur!”/”Tschüss!”.
Text und Foto: Sylvia Schäfer

